Gutenberg Museum, 3. Preis

Die zentrale Lage dieses einzigartigen Museums, das nach dem Erfinder der Buchdruckkunst benannt und von internationaler Bedeutung ist, stellt hohe Anforderungen an den Entwurf. Das relativ große Bauvolumen sollte maßstäblich in die kleinteilige Altstadtbebauung um den Dom eingefügt werden. Der denkmalgeschützte Altbau »Römischer Kaiser« sollte als Teil des Museums einbezogen, aber möglichst nicht angegriffen werden. Ein Bauteil aus den 90er Jahren jenseits der Seilergasse sollte erhalten werden, während der kubische Hauptbau aus den 70ern zur Disposition stand.

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Unser Entwurf stellt den »Römischen Kaiser« frei und bindet ihn lediglich im Untergeschoss an, wo sich auch der von oben belichtete Vortragssaal befindet. Zwischen Neubau und denkmalgeschütztem Altbau entsteht ein attraktiver öffentlicher Raum, der sich zwischen Domplatz und Rotekopfgasse spannt und den Haupteingang aufnimmt. Der Neubau verbindet sich mit dem Bauteil aus den 90er Jahren und bildet somit ein funktional zusammenhängendes Volumen, wobei die Seilergasse in den Obergeschossen überbaut wird. Der Neubau ist in streifenartige Segmente gegliedert, die leicht verspringen und den Maßstab der Altstadt aufnehmen. Das mit rotem Buntsandstein bekleidete Bauvolumen fügt sich optisch in die Umgebung ein, biedert sich aber nicht durch schräge Dachformen an, sondern bleibt abstrakt. Es wird durch einzelne große Öffnungen im Erdgeschoss und an der oberen Südostecke unterbrochen, während die Homogenität an anderen Stellen durch Perforierung gewahrt bleibt. Die Vor- und Rücksprünge gliedern auch die Innenräume sowohl im Grundriss als auch im Schnitt. Einzelne Deckenausschnitte und die zentrale Treppe stellen erlebbare vertikale Verbindungen zwischen den Geschossebenen her.

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Wettbewerb
10 2022 / ein 3. Preis
Modell: Béla Berec